Es war eines der ersten Gesetze in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg und betraf in gewisser Weise die Redefreiheit: das Amateurfunkgesetz. Darauf sind die heute aktiven Radioamateure immer noch ein bisschen stolz und betreiben nach Kräften Lobbyarbeit, „damit unser Amateurfunkgesetz nicht verwässert wird“, so Heinz Sarrasch, Distriktsvorsitzender der Region Ruhrgebiet bei der jüngsten Jahresversammlung.

Über 50 Aktive beim Treffen

Mehr als 50 Vertreter des Deutschen Amateur-Radio-Clubs (DARC) aus den 26 regionalen Ortsverbänden hatten sich in der Gaststätte Altes Casino versammelt, um den Vorstand neu zu wählen und die Jahresplanung zu besprechen. Außerdem gab es Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft.

Es gibt 70 000 staatlich geprüfte Funkamateure in Deutschland, 40 000 davon sind im DARC organisiert, 1200 haben ihren Sitz im Distrikt „L“, sprich „Lima“, was das Ruhrgebiet bezeichnet.

Kurt Willutzki aus Rheinhausen funkt seit 54 Jahren und erinnert sich: „In den 60er Jahren konnte ein Amateur mit Funkausrüstung im Auto die ganze Welt erreichen. Und die Taxifahrer mussten noch an ihre Rufsäulen gehen.“ Heute ist es selbstverständlich, per Handy, Telefon oder Internet erreichbar zu sein. Aber diese Systeme können durchaus versagen. „Dann haben wir alles Nötige im Keller“, schmunzelt Heinz Sarrasch. „Zur Not schließen wir eine Autobatterie an und sind startklar.“ Deshalb sind Amateurfunker heute noch wichtig und stehen im Notfall den Behörden und der Feuerwehr zur Seite.

„Das Wichtigste ist für uns nicht zuerst die Kommunikation, sondern die Technik“, stellt Werner Pokropp, Vorsitzender des Ortsverbands Kamp-Lintfort, klar. „Wer eine Funkerprüfung absolviert hat, ist fast ein halber Elektriker“, ergänzt Willutzki.

Morsen können muss man aber nicht mehr. Wenn es auch immer noch „High-Speed-Clubs“ gibt, die 180 Zeichen pro Minute funken.

Heute heißt es knapp „Hello - Goodbye“, wenn es im Wettbewerb um möglichst weite Entfernungen geht, es wird aber auch regelrecht geplauscht.

„Da gab es einmal einen Funker auf einem russischen Erzfrachter. Der hatte nichts zu tun, mit dem habe ich mich lange unterhalten“, erzählt Kurt Willutzki aus seinem Funkerleben.

Im September gibt es wieder einen „Field-Day“. Dann geht es mit mobilem Gerät auf die Halden Norddeutschland und Pattberg. Das Ziel: So viele weit entfernte Kontakte („QSO“) machen, wie eben möglich.

 

Quelle: www.derwesten.de - Holger Müller

23.02.2012
 
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