Nach 2411 Erdumrundungen ist der ARISSAT-1/Radioskaf am Mittwochvormittag wegen zu hohen Temperaturen durch Reibung an der Erdatmosphäre verstummt. Der Satellit, welcher im August von der Internationalen Raumstation ISS ausgesetzt wurde, wird vermutlich noch im Laufe des Mittwochs vollständig verglühen. Das berichtet Michael Lipp, HB9WDF am Mittwochmittag. Damit ist ein interessantes Experiment, das auch von Kinder und Jugendlichen weltweit getragen wurde, zu Ende gegangen.
Bereits früher wurde darauf hingewiesen, dass der Wiedereintritt eines Satelliten in die Erdatmosphäre sehr schwierig vorherzusagen ist. ARISSAT-1/Radioskaf hat auch zur Beantwortung in dieser Fragestellung wertvolle Dienste geleistet. Bis zuletzt wurden die Sensordaten über die Erwärmung des Satelliten ausgewertet und per Telemetrie zur Erde gesandt.
Schweizer Funkamateur gewinnt «Little Chicken Contest»
Die letzten Telemetrieauswertungen, die im Internet veröffentlicht wurden, zeigen, dass die Temperatur im Satelliten auf über 80 Grad angestiegen war. Damit die Telemetrie auch bis zur allerletzten Übertragung beobachtet wird, hatte die AMSAT bereits im Vorfeld der Mission zu einem Contest aufgerufen, der sich «Little Chicken Contest» nennt.
Der Contest wurde in zwei Phasen durchgeführt. In der ersten Phase sollte man Monate im Voraus schätzen, wann der Satellit in der Erdatmosphäre verglüht. In der zweiten Phase ging es darum, wer die letzte vollständige Telemetrie des Satelliten empfangen und auswerten konnte.
Gewinner der Phase 1 ist Thomas Frey, HB9SKA, der das Datum des Wiederintritts in die Erdatmosphäre (4. Januar 2012) genau getroffen hat. Der Gewinner der Phase 2 ist noch nicht bekannt. Bisher wurden von DK3WN und RN3ZF Telemetrie-Auswertungen aus dem letzten Orbit veröffentlicht.
Neues Experiment für Spätsommer 2012 geplant
Michael Lipp berichtet zudem, dass im 3. Quartal 2012 der Start von «Funcubesat» geplant ist. Ein nachhaltiges Experiment der AMSAT-UK, bei welchem wiederum weltweit Kinder und Jugendliche beteiligt sein werden.
Text: Dennis M. Tomiola
