Anstatt wie viele andere vor den Fernseher oder Computer setzt sich Jürgen Eisinga am Abend lieber vors Funkgerät. „Damit halte ich dann Kontakt zu meinen internationalen Freunden“, sagt der Sprecher des Deutschen Amateur-Radio-Clubs (DARC) in Bottrop.

„Es sind wirklich Freunde, die ich durch meine Funkerei in der ganzen Welt gefunden habe“, versichert der Bottroper. Halbwegs gute Englischkenntnisse sollten Amateurfunker schon haben, findet Eisinga. „Das ist die Sprache der Funker“, meint er, „aber man sollte es nicht glauben, in Russland zum Beispiel gibt es viele Amateurfunker, die perfekt Deutsch sprechen“.

„Wir betreiben ein Hobby, an dem das Interesse abnimmt“

Um die 100 Amateurfunker in Bottrop zählt der DARC-Sprecher noch. „Wir betreiben ein Hobby, an dem das Interesse abnimmt. Das ist so“, räumt Eisinga ein. „Wenn ich einem Jugendlichen heute erzähle, dass ich per Funk internationale Kontakte habe, sagt der mir: Das kann ich mit meinem Handy auch“, erklärt der Bottroper. Für ihn aber habe der Amateurfunk trotz Internet und Mobiltelefonen nichts an seiner alten Faszination verloren, betont Jürgen Eisinga.

Neulich habe der DARC-Ortsverband sogar drei neue Mitglieder gewonnen, berichtet der DARC-Sprecher erfreut. „Die drei bereiten gerade eine Weltumsegelung vor. Da bietet sich der Amateurfunk besonders gut an, um Kontakt nach Hause zu halten“, begründet Eisinga das Interesse der Neumitglieder. Per Morsefunk können sie sich ja auch dann noch bemerkbar machen, wenn wegen schlechter Wetterlagen über Sprechfunk längst nichts mehr geht“, erklärt der Funker.

„Wer hören möchte, wie auf der Titanic gefunkt wurde, kann das live erleben“

Wie das funktioniert, machen die Mitglieder des Amateur-Radio-Clubs auf dem Eigen im Gebäude der Hochschule Ruhr West an der Tannenstraße Besuchern gern vor. „Da haben wir unsere Clubstation aufgebaut“, sagt Eisinga. Für die Funker auf dem Eigen habe ihr Hobby trotz Internet und Mobiltelefonie nichts an seiner Faszination verloren. „Wir können unsere Funkgeräte ja auch selbst bauen“, meint Eisinga, und das digitale Zeitalter habe auch der Amateurfunk ja längst erreicht.

Dreimal pro Woche treffen sich die Funker im Untergeschoss der Fachhochschule. Auch für Besucher öffnen sie dienstags und freitags ab 19 Uhr sowie sonntags zwischen 11 Uhr und 14 Uhr ihren Funkraum. Eisinga: „Wer zum Beispiel hören möchte, wie 1912 auf der Titanic der Funkverkehr abgewickelt wurde, nämlich per Morsefunk, der kann das bei uns live erleben“.

Als Oscar 1 sich im Weltraum meldete - Hi

Die Amateurfunker feiern am kommenden Mittwoch, 18. April den Weltamateurfunktag. Er wurde zur Erinnerung an die Gründung der Internationalen Amateurfunkvereinigung (IARU) am 18. April 1925 ins Leben gerufen.

Das Motto des Weltamateurfunktags lautet in diesem Jahr „Wir feiern 50 Jahre Amateurfunksatelliten im Weltraum“. Hintergrund ist der Start von Oscar 1 im Dezember 1961. Der Satellit war nur wenige Tage im Weltraum. Doch Oscar, der etwa die Größe einer Brotbüchse hatte, löste bei den Funkamateuren große Begeisterung aus. Dabei sendete der Amateurfunksatellit vor 50 Jahren gerade einmal zwei Buchstaben - „Hi“.

 

Quelle: www.derwesten.de - Norbert Jänecke
Foto: Ulla Emig

22.04.2012
 
  • There are no comments yet
1 votes

The community with that certain extra

  • 01
    APRS Caching

    Geocaching of a different kind

  • 02
    Online Logbuch

    Manage you QSO's directly on socialhams and share it with your friends

  • 03
    DX Cluster

    Use the worlds first HTML5 based cluster on your mobile device too

  • 04
    Elmer's Corner

    Become an Elmer today and share your knowledge with interested parties